Sehr geehrte Schongauerinnen und Schongauer,
unsere Stadt trat im Jahr 2011 der Bürgerstiftung Energiewende Oberland (EWO) bei und unterstützt somit seit einiger Zeit das Ziel, bis zum Jahr 2035 unabhängig von fossilen Energieträgern zu werden.
Im Bereich der Wärmeversorgung hatten bereits Generationen vor uns mit Weitblick die Abwärme der damaligen Papierfabrik Haindl, jetzt UPM, zur Beheizung zahlreicher Gebäude genutzt. Die aktuellen politischen Rahmenbedingungen zeigen, dass diese Struktur auch im Sinne der Energiewende weiter ausgebaut werden muss. Selbstverständlich ist der Energieträger Erdgas langfristig durch regenerative Technologien zu ersetzen, was uns die Preisschwankungen der vergangenen Jahre deutlich aufzeigten. Das Ziel der Stadt Schongau sowie unserer Industrie- und Gewerbebetriebe ist die Umstellung auf eine nachhaltige Energieversorgung.
Eines der Hauptthemen dieses Energienutzungsplans ist die Darstellung regenerativer Potenziale, um eventuell weitere Stadtbereiche mit Fernwärme zu erschließen; hierbei weist die EWO auf Synergien einer interkommunalen Zusammenarbeit hin. Für das gesamte Stadtgebiet wurde eine sogenannte Wärmedichtekarte erstellt, aus der auch hervor geht, dass Teile der Stadt nicht mit herkömmlicher Fernwärme erschlossen werden können. Auch für diese Gebiete werden Empfehlungen abgegeben, wie dort eine regenerative Wärmeversorgung gelingen kann. In Hinblick auf die Stromversorgung ist die Energiewende im Schongauer Stadtgebiet deutlich sichtbar. Nicht nur auf zahlreichen Haus- und Hallendächern werden PV-Anlagen installiert, auch auf Freiflächen wird in großem Umfang regenerativer Strom erzeugt.
Der Energienutzungsplan zeigt, auf welche Weise der Anteil der erneuerbaren Energieversorgung in den Bereichen Wärme und Strom maximal gesteigert werden kann. Gemeinsam mit Mitgliedern des Stadtrats, ansässigen Firmen, Handwerksbetrieben, Bürger:innen sowie Vertreter:innen der Forst- und Landwirtschaft wurden vom EWO-Kompetenzzentrum Energie aus Penzberg zahlreiche Ideen gesammelt und Vorschläge erarbeitet, wie die Stadt Schongau zusammen mit unseren Stadtwerken die Energieversorgung nachhaltig sicherstellen kann.
Die spürbaren klimatischen Veränderungen verdeutlichen, dass eine nachhaltige Energieversorgung nicht nur ein politischer Trend ist, sondern eine wesentliche Grundlage für die nächsten Generationen darstellt. Die Umsetzung dieses Konzepts und der darin empfohlenen Maßnahmen wird uns viele Jahre beschäftigen. Sie als Bürgerinnen und Bürger oder Unternehmer von Schongau können daran mitwirken – lassen Sie es uns anpacken!
Mit herzlichen Grüßen,
gez. Falk Sluyterman van Langeweyde
Erster Bürgermeister