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Kräuterhexe Ursula Engelwurz im Kasselturm

                           Ursula_Engewurz_Balkon_Kasselturm

Wogegen ist welches Kraut gewachsen? Das weiß niemand besser als Ursula Engelwurz, die charmante „Kräuterhexe“ im historischen Kasselturm. Bei ihr erfahren Sie alles rund um Heilkräuter und Räucherwerk, Elixiere und Tinkturen. Ein pittoreskes Ambiente, Schongauer Geschichte(n) und eine grandiose Aussicht gibt’s obendrein. Und das ganz umsonst. Herzlich willkommen!

Was hilft bei Kopfschmerz, Angstschweiß oder Trübsinn? Welches Kraut verbirgt sich hinter der „Wiesenkönigin“? Und kann man mit der sagenumwobenen Zauberwurzel Alraune wirklich zaubern? All das verrät Ihnen Kräuterführerin Ursula Engelwurz – der Name ist Programm! – im historischen Gemäuer des Kasselturms. Der einstige Wehrturm, malerisch in der Südostecke der Stadtmauer gelegen, beherbergt heute die wohl originellste Sehenswürdigkeit Schongaus. Wer die steile Außentreppe erklommen hat, betritt eine ganz eigene Welt. Über drei Etagen reiht sich Kräuterbüschel an Kräuterbüschel, sind mit viel Liebe zum Detail Tiegel und Töpfe und allerlei geheimnisvolle Gerätschaften versammelt. Einst in Schongau erbittert verfolgt, hat hier das Wissen um die Heilkräfte der Natur – ob mit oder ohne Magie – ein neues Zuhause gefunden. Von Mai bis Oktober freut sich die kräuterkundige Turmherrin auf Ihren Besuch, um Sie ebenso informativ wie kurzweilig durch ihr Reich zu führen. Dabei erhalten Sie nicht nur Einblicke in Wirkung und Mythologie der Kräuter, sondern erfahren ganz nebenbei auch noch so Einiges an Sagen und Geschichten aus dem alten Schongau. Und einen grandiosen Ausblick gibt es obendrein: Nicht umsonst ist der Kasselturm auch als Schongaus „Belvedere“ bekannt.

                                 Kasselturm

Geschichtsträchtig ist der Turm außerdem. Er geht bis in die Gründungszeit der Stadt auf dem Lechumlaufberg im frühen 13. Jahrhundert zurück. 1781/82 wurde der alte Turm von Grund auf neu errichtet. Von der Befestigungsanlage am Lechtor, zu der er einst gehörte, sind seit dem Abbruch 1877 heute nur noch die an den Kasselturm anschließenden Stadtmauerfragmente übrig.

Hexen haben hier übrigens nie geschmachtet. Die Opfer des großen Schongauer Hexenprozesses von 1589-1592 wurden vor ihrer Hinrichtung wenige hundert Meter weiter im einstigen „Faulturm“ oder „Feichelturm“ im Südwesten der Stadtmauer gefangen gehalten (1704 gesprengt).

Und der Name „Kasselturm“? Den hat er nicht etwa von der hessischen Stadt Kassel, sondern von der gleichnamigen Schongauer Brauereifamilie, den Betreibern des „Kasselbräu“. Die gelangte im 19. Jahrhundert in den Besitz des Turms und betrieb in seinem Schatten einst ihren Biergarten.

Heute ist der Kasselturm dank Ursula Engelwurz eine Schongauer Institution der besonderen Art – liebenswürdig, unkonventionell und völlig unkommerziell.

Info:

Geöffnet Mai bis Oktober, jeweils Freitag bis Sonntag, 11-18 Uhr. Eintritt frei.

Nicht barrierefrei.

Foto 1: Photographie Nicoletti

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