Nehmen Sie sich Zeit, den Wehrgang der alten Stadtmauer zu erkunden, die Türme und Tore zu entdecken. Beeindruckend ist die barocke Stadtpfarrkirche Mariae Himmelfahrt und das Stadtmuseum in der ehemaligen Erasmuskirche. Viel Spaß dabei.
Als Rundgang empfehlen wir folgende Route:
Start am Rathaus - entlang der Weinstraße zur Stadtmauer an der Amtsgerichtstraße - über den Wehrgang zum Klosterhof - Steingadener Richterhaus - Ballenhaus - Polizeidienerturm - am Sonnengraben der Stadtmauer entlang zum Feichelturm und weiter zum Frauentor - in den Löwenhof - von dort in die Stadtpfarrkirche Mariae Himmelfahrt - nicht mehr weit bis zum Stadtmuseum - Richtung Norden zum Maxtor - über die Bauerngasse zum Münzgebäude - geradeaus auf der Münzstraße bis zum Marienplatz mit Brunnen
In der Karte sehen Sie die Altstadt mit den Sehenswürdigkeiten.
Die Karte erhalten Sie hier zum Download.
Für Familien gibt es Überraschendes zu entdecken:
Kinder können Tiere suchen, die überall in der Altstadt zu finden sind. Wir geben Tipps, an welchen Orten die Tiere auf Euch warten. Der Adler, der auch das Stadtwappen ziert, begleitet Euch:
Rathaus - Münzstraße - Tiefgarage an der Amtsgerichtstraße - Klosterhof - Hl.-Geist-Kirche -Steingadener Richterhaus - am Sonnengraben gibt es einen Spielplatz - Löwenhof - ehemalige Stadtapotheke - Löwenstraße - Stadtpfarrkirche Mariae Himmelfahrt - Marienplatz
Wo findet Ihr den Adler, ein Schwein, einen Drachen, Hasen, Pferde, ein Lamm, einen Fisch, einen Frosch und einen Löwen?
Da die strategisch wichtige Lage an der Südostkante der Stadtmauer und am höchsten Punkt über der Lechüberquerung nach einer konzentrierten Verteidigungs- und Aufklärungsmöglichkeit verlangte, taucht der Kasselturm bereits von Anfang an im Plan der staufischen Stadtgründer aus dem 13. Jahrhundert auf.
Während große Teile der Stadtbefestigung bei der Einnahme Schongaus durch kaiserlich-österreichische Truppen im Spanischen Erbfolgekrieg 1704 nachhaltig zerstört wurden, blieb der Kasselturm seltsamerweise weitgehend erhalten. Dennoch wurde er zunehmend marode, sodass er 1781/82 von Grund auf erneut werden musste. Seither weißt er sein markantes Äußeres auf: ein achteckiger Aufbau auf einem quadratischen Fundamentgeschoss, darauf gesetzt ein rundum ziegelgedecktes Dachgeschoss.
Mit dem Aufkommen romantischer Mittelalterschwärmerei im frühen 19. Jahrhundert wurde das dritte Turmgeschoss entsprechend umgestaltet: die Fenster wurden verbreitert, um eine eindrucksvolle Aussicht zu ermöglichen, zudem diente der Turm von nun an als Ort für gesellige Treffen. Über den Fenstern wurden Wandmalereien angebracht, Kartuschen mit schildförmigen Laubwerksverzierungen und Portraitköpfe römischer Dichter in Medaillons. Nachdem diese im Laufe der Zeit übermalt worden waren, wurden sie 2002 teilweise wieder freigelegt.
Aus dieser Zeit der romantischen Mittelalterschwärmerei stammt auch ein weiterer Name des Kasselturms: „Belvedere“ – „zur schönen Aussicht“.
Und der Name „Kasselturm“? Den hat er nicht etwa von der hessischen Stadt Kassel, sondern von der gleichnamigen Schongauer Brauereifamilie, den Betreibern des „Kasselbräu“. Die gelangte im 18. Jahrhundert in den Besitz des Turms und betrieb in seinem Schatten einst ihren Biergarten. Selbst nach dem Verkauf des Bräuanwesens 1830 blieb der Name „Kasselbräu“ und „Kasselturm“.
Heutzutage ist der Kasselturm dank Kräuterhexe Ursula Engelwurz eine Schongauer Institution der besonderen Art – liebenswürdig, unkonventionell und völlig unkommerziell.